Ausdrucksmalen

Hände malen, was Worte nicht ausdrücken können

Der Begründer der Methode „Ausdrucksmalen“ Arno Stern, ging davon aus, daß jeder Mensch das Bedürfnis und die Fähigkeit hat, sich auszudrücken. Die Lust, das mit Farbe und Papier zu tun, ist oft durch frühe Leistungserwartungen verschüttet. Das Malen ohne vorgegebene Themen, Erwartungen oder gar Leistungsdruck ermöglicht das Wiederentdecken der eigenen Kreativität und die Lust am Ausprobieren.

Ausdrucksmalen ist eine körperorientierte Arbeit. Der/die Malende arbeitet im Stehen vor großformatigen Papierbögen, so daß der ganze Körper beteiligt ist. Körper- und Atemblocks werden spürbar und meist auch im Bild sichtbar. In der konkreten Arbeit lösen sich solche körperlichen Blockaden oft durch das großformatige und freie, schwingende Malen auf. Gemalt wird hauptsächlich mit den Händen. Dies ist wichtig, um einen emotionalen, d.h. nicht durch Denken bestimmten Zugang zum eigenen Bildprozeß zu finden.
Der Malraum kann ein Ort der Geborgenheit sein, in dem die Malenden ohne Angst vor Bewertung oder Kritik den inneren Bildern Ausdruck verleihen können, ohne sich von anderen gestört zu fühlen.
Nicht die psychologische Deutung oder ästhetische Wirkung ist wichtig, sondern der schöpferische Prozeß jedes/r Einzelnen. Kinder und Erwachsene finden in diesem Raum eine Möglichkeit, sich jenseits von Ergebnis- und Leistungsorientierung selbst zu entdecken.

Jede/r Maler/in wählt Themen, Formate und Farben selber aus und arbeitet im eigenen Rhythmus. Der vorgegebene Rahmen (kurze Anfangsmeditation, fester Kursablauf, vorgegebene Materialien, gleicher Malraum, Unterstützung durch die Malleiterin, Abschlußbesprechung in der Gruppe) bietet einen zuverlässigen Schutzraum, der es möglich macht, sich intensiv mit dem eigenen Malprozeß auseinanderzusetzen.